AUFTRAGGEBER Deutsche Bahn AG
Das Entwurfskonzept sieht vor, die vertikale Erschließung in Form eines Treppenturmes mit geraden, gegenläufigen Treppen zu generieren. Aus der Eisenbetonkonstruktion des Bestandes abgeleitet, wird dieser konstruktiv aus Stahlbetonelementen ausgeführt. Die einzelnen Treppenläufe und Podeste sind dabei an einer in der Mitte angeordneten, durchgängigen Wandscheibe aufgehängt. Die konstruktiven und statisch notwendigen Elemente werden so auf ein Mindestmaß reduziert und verleihen dem eigentlich einfach anmutenden, technischen Bauwerk einen skulpturalen Charakter. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die umspannende äußere Haut aus einem Cortenstahl-Meshgewebe. Dieses soll einerseits die eigentliche Funktion der vertikalen Erschließung verbergen, andererseits aber auch einen spannenden Dialog mit dem Bestandswerk eingehen. Das Meshgewebe verbirgt größtenteils die Einblicke, ist aber aufgrund des geringen Materialanteils transluzent und wirkt trotz vollflächiger Umschließung aufgelöst und immateriell. Durch den allseitigen Lichteinfall wird dieser Effekt sowohl bei Tag als auch bei Nacht durch entsprechende Beleuchtung verstärkt.
Entlang der mittleren Wandscheibe ist zusätzlich eine Fahrradrinne angeordnet. Der zur barrierefreien Erschließung erforderliche Aufzugsschacht wird etwas näher an den Brückenpfeiler herangerückt, jedoch ohne diesen baulich zu tangieren. Durch die konzeptionelle Anordnung der einzelnen Elemente werden die Eingriffe in das Kulturdenkmal im Hinblick auf das denkmalpflegerische Konzept auf ein Mindestmaß beschränkt.