AUFTRAGGEBER Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich
BAUZEIT 2014 – 2015
FOTOS Axel Hausberg
Aus städtebaulicher Sicht wird die Bebauungsstruktur entlang der Kurfürstenstraße geschlossen, wobei das neue Gebäude den derzeit bestehenden Grüngürtel ersetzt und dessen Einfriedungscharakter in der Fassadengestaltung neu interpretiert. Durch den neuen Baukörper entsteht für die beiden Schulen ein beinahe allseitig umschlossener Campus mit entsprechender Freiraumqualität. Außerdem befindet sich das gemeinsam genutzte Gebäude zentral und gleichermaßen gut erreichbar für beide Schulen.
Der eingeschossige Baukörper wurde aufgrund der barrierefreien Erreichbarkeit und der deutlich besseren Nutzungsvariabilität der unterschiedlichen Bereiche auf einer Ebene in Kombination mit gemeinsam nutzbaren Synergieflächen (WC-Anlage, Erschließungszone, Technik) konzipiert. Das Gebäude wird über ein gemeinsames Foyer mit Lichthof erschlossen, wo sich an zentraler Stelle auch die WC-Anlage befindet. Auf der rechten Seite liegt die Bibliothek mit offenen Lese- und Recherchezonen und einem geschlossenen Arbeitsbereich. Außerdem ist dort die Technikzentrale des Gebäudes platziert.
Gegenüberliegend wurde der Mensabereich konzipiert, welcher sich grob in Essensausgabe, Geschirrrückgabe und Essensbereich gliedert. Unmittelbar angrenzend befinden sich von Ausgabe- und Spülküche über Lagerräume alle für die Bewirtung des Gebäudes erforderlichen Nebenräume. Da die Anlieferung über den Schulhof erfolgen muss, werden die Räumlichkeiten mit eigenen Zugängen versehen, damit später ein reibungsloser Betriebsablauf, auch im Hinblick auf die einzuhaltenden Hygienevorschriften, gewährleistet werden kann. Die Mensa ist gegenüber der Außenkante des Baukörpers zurückgesetzt, um bei der großzügig verglasten Fassade für einen baulichen Sonnenschutz zu sorgen und so eine Aufheizung des Raumes zu verhindern.
Im Hinblick auf die Fassadengestaltung passt sich der monolithische Baukörper seiner Umgebung an. Als Zitat an die vorgesetzten Klinkerfassaden der Bestandsgebäude erhält das neue Gebäude eine Vorsatzschale aus Betonplatten und partiellen Klinkerbereichen. Ansonsten gliedert sich der Baukörper durch die minimalistische Auswahl der verwendeten Materialien in Glas-, Beton- und Klinkerflächen mit durchgängigen Bezügen an ein zugrundeliegendes Gestaltungsraster. Im Zuge der Schulhofsanierung wird das Höhenniveau des Schulhofes so angepasst, dass alle dort befindlichen Zugänge (Mensa + Bestand) barrierefrei erschlossen werden können. Die neuen Aufzugsanlagen von Gymnasium und Realschule sind in das Erschließungskonzept eingebunden und gewährleisten eine gute Erreichbarkeit der einzelnen Gebäudeteile.